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[no_toc] Mit Webinaren finden viele Schulungen heute im Internet statt. Nicht vor Ort, sondern im Büro oder Wohnzimmer. Klingt praktisch und ist es auch! Grundlegendes über die Online Schulungen des 21. Jahrhunderts.

Was waren Webinare doch gleich?

Ein Webinar (kommt von Web-Seminar) ist eine onlinebasierte Schulung, in welcher ein oder mehrere Webinar-Veranstalter interaktive Vorträge vor Zuschauern halten. Die Anzahl der Webinar-Teilnehmer variiert in der Regel von einem Dutzend bis mehrere Hundert. Der Begriff Webinar wird häufig als Überbegriff verwendet und fasst dann Online Schulung, Online Seminar oder Online Konferenz unter sich zusammen. Eine Abgrenzung der Begriffe finden Sie hier.

In die Zeiten der digitalen Allgegenwärtigkeit passt ein Webinar hervorragend hinein: Anders als bei Präsenzveranstaltung bringen die Teilnehmer ihre eigenen Stühle mit. Denn das Webinar findet vor dem eigenen Rechner und damit entweder in den eigenen vier Wänden oder im Büro statt. So lassen sich nicht nur Reisekosten, sondern auch Zeit und Kapazitäten in erheblichen Maße sparen.

Unternehmen nutzen Webinare also häufig, um Produkte zu präsentieren, ihre Mitarbeiter zu schulen oder Kontakte zu potenziellen Kunden in Beziehungen zu wandeln. Als meist umfangreicheres Format stellen Webinare mit ihren vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten ein beliebtes Content Marketing Angebot im B2B dar. Denn kurzweilige Inhalte sind dort selten. Stattdessen steht – wie es das Wort Online Schulung andeutet – ein vermittelnder, lehrender Ansatz im Vordergrund.

Um möglichst vielen Menschen eine unkomplizierte Teilnahme an Webinaren zu ermöglichen, werden Webinare mit spezieller Software durchgeführt. Diese ist meist browserbasiert und muss nicht herunter geladen werden. Auch das ist heutzutage gern gesehen – wir müssen schon genug Apps downloaden, uns 8-stellige Passwörter merken und E-Mail-Adressen bestätigen.?

Online Schulungen müssen sehr gut vorbereitet sein

Bei einem gut organisierten Webinar ist die Durchführung der Veranstaltung nur die Spitze des Eisberges. Stattdessen findet die Mammutaufgabe während der Vorbereitung statt, wenn das Webinar ein Erfolg werden soll.

Vor dem eigentlichen Webinar müssen die Veranstalter die Online Schulung inhaltlich und organisatorisch so vorbereiten, sodass sie den Namen „Schulung“ tragen darf. Hierzu gehört unter anderem die Auswahl vermittlungsstarker Referenten, die Erstellung der Lehrmaterialien zum Download, der durchdachte Aufbau von Interaktionsangeboten und darüber hinaus die Wahl eines Moderators.

Da Online Schulungen ohne Teilnehmer keinen Spaß macht, müssen Veranstalter ihre Webinare zielgruppenspezifisch bewerben und Einladungen verschicken. Am Tag der Veranstaltung können sich Teilnehmer über die in der Einladung hinterlegten Links einwählen und werden von Veranstalter in den Seminarraum zugelassen. Damit das Webinar am Tag der Veranstaltung nicht einen technischen Tod stirbt, zeichnen sich professionelle Veranstalter außerdem durch das kompromisslose Durchführen von Generalproben aus.

Häufig ermöglichen Veranstalter auch die kurzfristige Einwahl von Teilnehmern, was aufgrund von möglichen Beschränkungen der Teilnehmerplätze nur die Notlösung bleiben sollte. Während das Seminar stattfindet, zeichnet die Regie im Hintergrund das Webinar auf. Die damit betraute Person greift außerdem bei technischen Problemen ein und kennt den Ablauf des Webinares besser als die eigene Westentasche. …. Falls er eine solche hat ?

Spot on: Das Webinar beginnt

Die Spannung ist auf dem Höhepunkt. Kameras und Mikrophone werden angeschaltet und es heißt: „Herzlich Willkommen zum heutigen Webinar!“ Der Moderator stellt nun die Referenten vor. Diese werden bei der überwiegenden Mehrzahl der Veranstaltungen nicht nur auditiv, sondern auch visuell gezeigt. Der Auftritt vor der Kamera ist nicht immer jedermanns Sache, aber letztendlich kein Hexenwerk. Dennoch: Stimmvarianz und Pausen haben einen immensen Einfluss auf die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit der Zuschauer!

Übrigens: Ein guter Moderator zeichnet sich nicht nur durch seine Moderationsfähigkeiten aus, sondern auch durch das Anspornen der Teilnehmer. Dabei profitieren Unternehmen häufig von erfahrenden Moderatoren, welche durch verschiedene Tricks und Kniffe die Teilnehmer motivieren und eine entspannte Lernatmosphäre schaffen.

Ein Beispiel: Häufig fordert der Moderator die Teilnehmer dazu auf, Fragen im Chat zu beantworten. So lernen die Teilnehmer mit der Chat-Funktion des Programmes umzugehen und starten engagiert in die Sitzung. Der Referent führt nun durch das Webinar, während der Moderator Nachfragen aus dem Chat sammelt und bei den Vortragenden nachhakt oder direkt antwortet.

Nach dem Webinar

Wer kennt es nicht: Der Workflow kommt durch spontane Anfragen und Dringlichkeiten durcheinander. Da Webinaren in Unternehmen häufig keine A-Priorität zukommt, kann die Teilnahme angemeldeter Personen also schon mal spontan ins Wasser fallen. Damit Interessierte aber trotzdem von dem Lernmaterial profitieren können, werden ihnen Online Schulungen als On Demand inklusive Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. Es ist die Aufgabe der Videoproduktion, die Aufzeichnung auf das Wichtigste zu kürzen und den Chat zu anonymisieren.

Zum Abschluss können die Teilnehmer eine Bewertung abgeben und erfahren von zukünftigen Schulungen. Am Ende des Projekts fließen die Erkenntnisse der Teilnehmerbefragung in die Vorbereitung des nächsten Webinares ein und ermöglichen so eine kontinuierliche Verbesserung.

Chatten statt Handzeichen – Interaktionsmöglichkeiten bei Online Schulungen

Eine gute Schulung lebt von der Beteiligung der Teilnehmer. Durch Fragen und Anmerkungen werden neue Aspekte beleuchtet, Fehler aufgedeckt und das Verständnis der Teilnehmer vertieft. Laut Forschern der Washington University, sind gerade „Warum“-Fragen nützlich, um die Erinnerungsleistung zu verbessern und somit positiv zum Lernerfolg beizutragen. Webinare bieten diese Chance des Austausches. Teilnehmer können sich in erster Linie im Chat Gehör verschaffen.

Die Vorteile zu klassischen Schulungen sind den Introvertierten Zuschauern schnell klar: Die Hürde, vor einer Gruppe zu sprechen, gibt es in einem Webinar gar nicht. Niemand steht gut sichtbar vor einer Gruppe, stattdessen bleibt die eigene Person so anonym, wie man möchte. Gleichzeitig bieten einige Webinare auch die Möglichkeit, verbale Nachfragen durch Internettelefonie (VoIP) zu stellen. Das kommt einer Präsenzschulung definitiv am nächsten.

Im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen haben auch die Referenten eine differenzierte Chance zur Interaktion. Schon die Anmeldungen verraten demographische Daten oder Jobpositionen, und durch eingebundene Umfragen lassen sich interessante Informationen erfragen. Die Daten sind sowohl für die Wahl des Schwerpunkts als auch die Anschlusskommunikation ausschlaggebend. So macht es bei der inhaltlichen Schwerpunktsetzung einen deutlichen Unterschied, ob sich der Referent auf Teilnehmer aus dem Controlling oder Marketing einstellen muss.

Kurz und Knapp: Mit Webinaren punkten

Flexibilität

Das Format besticht vor allem mit Flexibilität. Da sich die Benutzeroberflächen der meisten Plattformanbieter individuell anpassen lassen, schaffen die Integration von Schulungsmaterialien wie Präsentationen und Videos, das Einfügen von Umfragen und die Gestaltung verschiedener Interaktionsmöglichkeiten einen ganzen Bausatz von Möglichkeiten.

Interaktionsmöglichkeiten

Wie bereits oben aufgeführt, bietet die Teilnahme an Webinaren besondere Chancen des Austauschs zwischen Teilnehmern und Referenten, was einen positiven Einfluss auf den Lernerfolg hat. Auch introvertierte Teilnehmer trauen sich Fragen zu stellen.

Relativer Kostenvorteil

Da die Anzahl der Webinar-Teilnehmer auf einige hundert Personen skalierbar ist, bieten Webinare im Vergleich zu herkömmlichen Schulungen Kostenvorteile: Die Kosten pro Teilnehmer sinken bei gleichbleibenden Fixkosten. Präsenzschulungen beinhalten hingegen sprungfixe Kosten, da ab einer bestimmten Teilnehmerzahl neue Räumlichkeiten und weitere Schulungsleiter hinzu gebucht werden müssten.

Zeitersparnis

Online Schulungen sparen Anreisezeit, da Teilnehmer und Anbieter nicht physisch zur Schulung fahren müssen. Die zusätzliche Zeit bleibt für andere Aufgaben, beispielsweise die Vor- und Nachbereitung der Lernmaterialien.

Fazit – Wer sollte an Online Schulungen teilnehmen und wer nicht?

Online Schulungen eignen sich hervorragend für interne Weiterbildung, Produkteinführungen und Funktionsvorstellungen. Wer sich und sein Unternehmen als modern und zeitgemäß positionieren möchte, kommt an Online Schulungen nicht vorbei. Denn der Stellenwert von flexiblen und unkomplizierten, dennoch interaktiven Lernumfeldern mit Sicherheit noch zunehmen.