Webcast vs. Webinar, Videokonferenz gegen virtuelles Klassenzimmer oder Web Event trifft auf Webseminar. Die Verwendung verschiedener Gegensatzpaare, die eigentlich dasselbe bezeichnen, ist unnötig und verwirrend. Zeit, den Bedeutungssalat zu entwirren. Wo ist der Unterschied zwischen Webcast und Webinar?
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Abgrenzung der Begriffe – Webcast vs. Webinar
Webcast
Der Begriff Webcast setzt sich aus den Worten „Web“ und „Broadcast“ zusammen und bezeichnet damit eine Art TV-Übertragung über das Internet. Dementsprechend werden bei einem klassischen Webcast sogenannte „one-to-many“ Informationen über das Web an diverse Zuschauer ausgestrahlt. Das heißt, dass das Webcast-Publikum in der Regel nicht viel zum Inhalt der Sendung beiträgt, da Fragen, Quiz und Chatfunktionen meistens begrenzt sind. Häufige Synonyme für Webcasts sind „Streamed Webinar“ oder genereller: „Web Event“.
Daraus wird deutlich, dass das Format eine Story braucht. Außerdem einen geübten Moderator, der durch die Show führt, sammelt Fragen und unterhält. Daher eignen sich Webcasts besonders für Content, der längerfristig gültig ist. Schwer greifbare Business-Themen können anschaulich und wirksam in Szene gesetzt werden.
Ein anschauliches Beispiel für ein erfolgreichen B2B-Webcast ist im folgenden Video zu finden:
Durch bekannte Gesichter aus dem ITC-Markt, wie dem Global General Manager Platform and Innovation von SAP, Rolf Schumann und Ingo Fenslau, Managing Director bei Fujitsu, können Themen glaubhaft und interessant adressiert werden. Die Aufmachung des Studios ist professionell, die Ausspielung ebenfalls. „Mehr Freiheit – Warum Digitalisierung die Fesseln der IT sprengt“ war auch deswegen ein Erfolg, weil Interaktion mit dem Publikum eingeschränkt möglich war, was uns zu den Hybrid-Veranstaltungen führt.
Hybrid-Events
Produktionen, die sowohl Live- als auch digitale Komponenten beinhalten, werden als Hybrid-Events bezeichnet. Diese vereinen die Vorteile realer und virtueller Events. Sie werden per Live-Stream ins Internet übertragen und um virtuelle Komponenten (Handouts, Umfragen, Chat, Social Media) ergänzt. Hierbei muss unbedingt auf eine professionelle, innovative und auch stabile Plattform geachtet werden. Zur optischen Darstellung sollte auch die CI des Unternehmens eingesetzt werden.
Ein schönes Beispiel ist der weltbekannte TED Talk. Auch wenn das Video von Stanford Professor Peter Norvig schon älter ist, zeigt es trotzdem sehr schön, wie ein virtuelles Klassenzimmer funktionieren sollte:
Webinare
Ein Webinar, auch virtuelles Klassenzimmer oder Webseminar genannt, ist für einen kleineren Interessentenkreis gedacht und somit wesentlich interaktiver gestaltbar. Wie Prof. Dr. Norvig sagt: Ein optimales Webinar ist wie ein Gespräch mit einem klugen Freund, der einem Inhalte wirklich erklärt und nicht „rumdoziert“.
Das Publikum eines Webinars trägt über Polling, Q&A, Umfragen und Chat viel zu Diskussionen und Inhalten bei. Das heißt, ein Webinar kann als Seminar, welches über das Internet gehalten wird, verstanden werden. Nutzer wählen sich zu einer festgelegten Uhrzeit auf der entsprechenden Webinar-Plattform oder einer Website ein und können dann einem Vortrag oder einer Diskussion folgen – und aktiv mitwirken.
Ein eigenes Beispiel für Webinare ist unser „Webinar 4.0.“ Hier versuchen wir die neusten Tipps und Tricks zum Thema virtuelles Klassenzimmer zu vermitteln. Kein Wunder also, dass Martin W. Puscher und ich für den Vortrag die Form eines Webinares gewählt haben: Wer seine Zuschauer nicht nur unterhalten sondern ihnen auch etwas beibringen will, kommt an Live-Formaten wie dem Webinar nicht vorbei.
Unterschiede – Webcast gegen virtuelles Klassenzimmer
Webinare und Webcasts unterscheiden sich in der Größe des Publikums, in ihrem Aufwand sowie in ihrem Zweck. Wo der Webcast ein größeres Publikum anspricht, um neue Themen zu vermitteln und Unterhaltung zu bieten, ist ein Webinar das virtuelle Lernzimmer für unterwegs.
Übrigens: Ein wichtiges didaktisches Element sind Analogien. Zuschauer erinnern Inhalte in beiden Formaten viel besser, wenn diese in der Form „X ist wie Y“ erscheinen. So schlagen wir kognitive Brücken von einem uns bekannten Konzept zum nächsten. Damit Sie die Unterschiede zwischen Webinar und Webcast nicht so schnell vergessen, gibt es hier eine kleine Analogie: