Videos sind aus dem Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken und sollten ein fester Bestandteil der Marketingstrategie eines jeden Unternehmens sein. Doch bei der Vielzahl an unterschiedlichen Videos, Plattformen und Formaten gehen einzelne Videos immer häufiger in der Masse unter. Das lässt sich mit der richtigen Strategie im Videomarketing für Unternehmen ändern. Doch wie finden Sie eine geeignete Strategie? Lesen Sie hier erste Schritte für Ihr Videomarketing.
Was versteht man unter Videomarketing?
Videomarketing ist ein Bestandteil des Content Marketings und sollte heute bei keinem Unternehmen im Content Marketing-Mix fehlen. Das wiederum bedeutet, eine klare Strategie zur Ausspielung von Videomaterial auf den unterschiedlichen Plattformen und Kanälen im Internet zu verfolgen. Bewegtbilder können genutzt werden, um Content zu verbreiten, redaktionelle Video-Inhalte gezielt zu platzieren und die Bekanntheit Ihrer Marke zu steigern.
Ähnlich wie beim Sendeplan im TV, ist es wichtig genau festzulegen, wann welche Inhalte über die unterschiedlichen Plattformen ausgespielt werden. Denn eine Videomarketing Strategie verfolgt ein wirtschaftliches Ziel, das bei jedem Unternehmen unterschiedlich definiert sein kann. Damit also aus einem einzelnen Video eine konkrete Strategie wird, sollte jedes Video einem bestimmten Zweck zugeordnet und an eine relevante Zielgruppe gerichtet sein.
Welche Chancen bietet Videomarketing?
Bei Videomarketing handelt es sich längst nicht mehr um einen Trend. Bereits in den kommenden Jahren wird ein Großteil des Datentraffic jedes einzelnen Nutzers im Internet Videocontent sein. Business Entscheider eingeschlossen: Mehr als die Hälfte aller Führungskräfte geben an, dass, wenn sowohl Text als auch Video zum gleichen Thema auf derselben Seite verfügbar sind, sie lieber das Videos sehen.
Warum ist das so? Es ist effizienter. Bewegtbilder lassen sich schneller konsumieren, denn Sie bieten dem Zuschauer mehr Informationen in kürzerer Zeit. Außerdem erzeugen Videos beim Scrollen durch Blogs oder Social Media Aufmerksamkeit. Für Unternehmen bieten Videos daher eine Vielzahl unterschiedlicher Einsatzmöglichkeiten:
- Videos eignen sich zur Kundenbindung und Neukundengewinnung.
- Sie dienen zur Abgrenzung von Wettbewerbern, zum Verbreiten von Informationen oder zur Unterhaltung.
- Für die Stärkung der eigenen Marke, um das Image zu ändern oder Authentizität auszustrahlen.
- Zur Vermittlung komplexer Inhalte oder zur Etablierung als Branchenexperte.
- Individuell anpassbar: Ob Live oder produziert, mit dem Smartphone oder im Studio.
- Um Geschichten zu erzählen und Ihren Zuschauern Leidenschaft für ihr Produkt oder Ihre Lösung emotional nahe zu bringen.
Und dann: Solange Sie Ihre Ziele im Auge behalten, sind Inhalt und Format keine Grenzen gesetzt.
Lernen von Videomarketing im B2C
Der Begriff Videomarketing und die dazugehörige Strategie wird bisher überwiegend im B2C ausgeschöpft. Hier gibt es viele Best Cases, Tutorials und Ratgeber, beispielsweise zum Aufbau von YouTube-Kanälen, Thema eCommerce und Reichweitengewinnung. Das Videomarketing im B2C-Markt überflutet uns mit unterhaltsamen, bunten und lauten Formaten. Derartige Videos eignen sich nur bedingt für B2B-Unternehmen, keine Frage. Dennoch können viele Erkenntnisse aus dem B2C-Bereich auch für die Videomarketing Strategie im B2B übernommen werden.
Wie so oft ist hierbei eine große Herausforderung der Spagat zwischen Seriosität und Unterhaltung. Trotzdem eigenen sich Marketingvideos aus dem B2C-Bereich hervorragend als Beispiele für unterschiedliche Herangehensweisen und Ziele, denen eine Videomarketing Strategie folgen kann. Sehen Sie hier ein Beispiel der Berliner Verkehrsbetriebe:
Sie haben mit Ihrem Unternehmen schon mal Video-Content erstellt? Damit sind Sie bereits auf dem richtigen Weg. Doch es benötigt eine Strategie – auch, wenn Sie „einfach“ ein Video haben möchten. Das Schlüsselwort ist inhaltliche Ausrichtung. Diese schafft den richtigen Rahmen, um langfristig und effizient Videos produzieren und verbreiten zu können. Dementsprechend braucht es für eine gute Videomarketing Strategie keine teuren und aufwendigen Produktionen. Das gehört der Vergangenheit an. Interessante und aussagekräftige Inhalte, sowie eine Kontinuität in der Ausspielung der Videos, führen viel häufiger zum Erfolg.
Wie sieht eine geeignete Videostrategie für Unternehmen im B2B-Bereich aus? Welche Rolle spielen dabei Formate, Business Influencer und Datenauswertung?
Erste Schritte zur Videomarketing Strategie
Sie haben sich dazu entschlossen, Videos nicht nur ad hoc oder anlassbezogen zu produzieren, sondern als Erfolgsbeschleuniger einzusetzen? Das ist der erste Schritt zu einer Strategie, die aus Zufällen planbare Erfolge macht! Holen Sie sich doch am Anfang ein wenig Unterstützung und starten Sie mit einem erfahrenden Partner an der Seite. Nach einiger Zeit ist die Strategie optimiert, die Videos effizient produziert und Video-Content ein fester Bestandteil Ihrer Marketingstrategie.
Ebenfalls zur Vorbereitung gehört eine anfängliche Auseinandersetzung mit möglichen Hürden. Videos können je nach Strategie auch kostengünstig produziert werden. Daher ist die Sorge vor teurem Equipment und zweitaufwendigen Produktionen unbegründet. Ein weiteres Thema: Mit etwas Übung und Routine fällt die Überwindung vor der Kamera zu sprechen für Sie und Ihre Kollegen kaum noch schwer. Sprechgewohnheiten ändern sich und es kann vorkommen, dass Sie mehrere Anläufe benötigen, um die richtige Art zu finden. Probieren geht über Studieren – scheuen Sie keine Experimente.
Um die passende Strategie zu finden, dienen folgende 5 Punkte als Hilfestellung:
1. Die Zielgruppe
Wen wollen Sie mit Ihren Videos ansprechen? Vor allem im B2B gilt: Nicht die Masse zählt, sondern die Qualität. Sie können mit unterschiedlichen Videoformaten und Plattformen auch unterschiedliche Personengruppen gleichzeitig ansprechen. Definieren Sie konkret, wen Sie erreichen wollen – und leiten Sie daraus eine zielorientierte Marketingstrategie ab.
2. Wie unterstützt und fördert jedes einzelne Video Ihre Marketingziele?
Video-Content eignet sich hervorragend für die emotionale und authentische Vermittlung von Botschaften. Wenn Sie bereits eine funktionierende Marketingstrategie haben, überlegen Sie: Bei welchem Content fördern und unterstützen zusätzliche Videos Ihre Marketingziele? Ebenso wichtig ist die Frage, welche bereits vorhandenen Inhalte Sie nutzen und wiederverwerten können. So sparen Sie Zeit und Geld. Gibt es Inhalte, die sich besser und eindrucksvoller über Bewegtbilder abbilden lassen?
Tipp: Pflegen Sie einen „Sendungsplan“ oder Kalender, um Ihre Videos zu organisieren, zu planen und Ihre Marketingziele zu überprüfen.
3. Was ist der Zweck eines jeden Videos der Videomarketing Strategie?
Werden Sie sich bewusst, was Sie mit jedem einzelnen Video erreichen wollen und welches langfristige Ziel Sie verfolgen. In Ihrer Videomarketing Strategie sollten Videos mit rationalen Informationen ebenso einen Platz finden wie emotionaler oder unterhaltsamer Content – gerne auch in Kombination. Definieren Sie, welche Formate sich für welche Plattform eignen, welche Ansprache gewählt werden soll. Außerdem sollte geklärt werden, wie sie unterschiedliche Videos möglichst effizient erstellen.
Hinterfragen Sie zusätzlich die Zweckmäßigkeit jedes Videos, bevor Sie mit der Produktion starten. Wenn Ihnen ein Thema am Herzen liegt und Sie Spaß am Produzieren haben, ist das vielleicht schon Zweck genug und Sie hinterlassen einen authentischen und sympathischen Eindruck bei Ihren Kunden.
4. An welchen Kennzahlen messen Sie den Erfolg eines Videos?
Zu viele Firmen messen ihren Erfolg im Videomarketing nur an Klicks, zum Beispiel bei YouTube. Doch sind andere Kennzahlen für ihr Videomarketing nicht weitaus entscheidender? Daten werden im Videomarketing immer wichtiger und gehen weit über die einfachen Videoaufrufe hinaus. Im B2B ist es relevanter, wenn 100 Entscheider ein Video sehen und sich bei Ihnen melden, als wenn 1.000 Personen das Video liken, die nicht an Ihrem Unternehmen interessiert sind. Auch wenn Sie das Video noch so toll finden.
Wenn Sie möchten, dass Ihr Videomarketing die für Sie besten Ergebnisse liefert, dann müssen Sie planen, testen, analysieren und optimieren. Investieren Sie in Data Enrichment, um herauszufinden, welche Inhalte Ihre relevante Zielgruppe interessiert, über welche Kanäle Sie diese erreichen und welche Resonanz von den Zuschauern zurückkommt.
Darüber hinaus eignen sich Videos zur SEO Optimierung und helfen, Ihr Ranking bei Google zu verbessern. Legen Sie notfalls mit Unterstützung fest, wie sie den Erfolg eines Videos aussagekräftig messen und wie Sie das Beste aus Ihrer Videomarketing Strategie herausholen.
5. Welche Plattformen und Kanäle passen zu Ihrem Unternehmen?
Das hängt ganz von Ihrer Zielgruppe ab. Denken Sie nicht nur an YouTube. Eine gute YouTube Alternative für Unternehmen ist Wistia. Planen Sie immer auch Xing, LinkedIn, Twitter und Facebook für Ihre Ausspielung mit ein. Dort wird die Ausspielung für Videos immer einfacher gestaltet. Auch die Erfolgsmessung bei LinkedIn beispielsweise, ist intuitiv. Gibt es sonst noch einen Firmen-Blog, den Sie bespielen können? Haben Sie Mitarbeiter mit einer großen Reichweite in Xing, LinkedIn oder auf fachspezifischen Foren? Denken Sie auch an Kooperationspartner und Branchenseiten. Im Businessbereich sind die Möglichkeiten vielfältiger, als man vermuten mag.
Selber machen oder machen lassen?
Identifizieren Sie bei der Entwicklung der Strategie Ressourcen, die sie realistisch für die Erstellung des Video-Content benötigen. Hierbei kann die Beratung von einem Spezialisten helfen. Ob und welche Videos Sie selber erstellen oder sich professionelle Unterstützung holen, liegt bei Ihnen und Ihrem Unternehmen. Haben Sie die fünf Fragen aus dem vorherigen Absatz beantwortet, können Sie die für alle größeren Content-Formate relevante Frage nach „Make or Buy“ schon besser beantworten.
Eine Strategie kann und sollte aus einer Mischung zwischen „Fast Content“ und „Highlight-Videos“ bestehen. Testen Sie, wie Sie ohne externe Hilfe Videos erstellen können und wie zeitintensiv die Produktion ist. Weisen Sie anschließend noch verbleibende Ressourcen den Highlight-Videos zu.
Noch ein paar zusätzliche Tipps:
- Planen sie zu Anfang mit einer Mischung aus eigenen und extern produzierten Videos.
- Lassen Sie sich bei der Erstellung von einer Videomarketing Strategie unterstützen und entwickeln Sie mit Spezialisten gemeinsam passende Formate.
- Unterschätzen Sie den benötigten Aufwand nicht und testen Sie vorab, wie lange sie für die Erstellung unterschiedlicher Videoformate brauchen.
- Holen Sie sich Unterstützung beim Aussuchen des geeigneten Equipments, beim Einrichten eines Studios und belegen Sie Workshops zum Thema Videoproduktion.
- Machen Sie keine Qualitätsabstriche – der Ton muss auch bei selbstproduziertem Material gut verständlich sein!
- Es muss nicht immer das teuerste Equipment sein. Besorgen Sie sich benutzerfreundliche Ausrüstung, mit der Sie gut zurechtkommen.
- Steigern Sie nach und nach die Anzahl der eigens produzierten Videos.
- Holen Sie Marketingspezialisten zur Auswertung der Daten hinzu und entwickeln Sie Ihre Strategie stetig weiter.
Business Influencer
Wenn Sie bei dem Begriff „Influencer“ zuerst an Beauty-Tutorials und eine Zielgruppe im Teenageralter denken – weit verfehlt. Der Begriff Influencer meint laut Definition eigentlich nur Folgendes: „Als Influencer werden Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in einem oder mehreren sozialen Netzwerken für Werbung und Vermarktung in Frage kommen.“
Diese Definition trifft doch auch häufig auf Führungskräfte in Unternehmen zu, oder nicht? Dementsprechend können Sie starke Persönlichkeiten nutzen und über eine Content Strategie als Experten etablieren. Business Influencer aus dem eigenen Hause bieten Unternehmen die Möglichkeit, organisch Reichweite aufzubauen und dem Unternehmen ein authentisches Gesicht zu verleihen. Schauen Sie sich in Ihrem Netzwerk nach externen Business Influencern um, deren Reichweite Sie nutzen können. Vielleicht bietet sich eine Kooperationsmöglichkeit mit einem Partnerunternehmen an.