[no_toc]Alles beginnt mit einer Idee – und einer Strategie. Das gilt natürlich auch für das Videomarketing in Unternehmen. Vor kurzem kam ich mit einem Marketingleiter eines größeren mittelständischen Unternehmens ins Gespräch. Wir sprachen über die enormen Umwälzungen im B2B-Marketing durch die immer agiler werdenden Social Media-Kanäle. 

„Mir ist schon klar, dass wir stärker auf Videomarketing setzen müssen“, erklärte er mir mit einem Schulterzucken, „aber wir haben noch keine Methode gefunden, wie wir unser zukünftiges Video-Portfolio so managen, dass uns die Kosten nicht davonlaufen.“ Für mich war klar, dass er einen guten Tipp gebrauchen konnte, wie er mit Videomarketing als Methode den Einsteig bestmöglich finden kann.

MENSCH: Erst wer, dann was. Warum Sie einen Video-Champion brauchen

Die beste Videomarketing-Methode besteht aus drei Komponenten: Mensch–Maschine_Mut. Zitat von Martin W. Puscher

Ohne Menschen geht nichts im Business. Obwohl alle Marketingexperten vom datengetriebenen Business träumen und erwarten, dass ihnen die Künstliche Intelligenz zur Seite springt. Ohne den leidenschaftlichen, professionellen Video-Champion bleibt vieles nur Stückwerk. Wer also kann die Person sein, die sich auf den Weg macht, das Videomarketing im Unternehmen zum Blühen zu bringen?  

Welche Eigenschaften muss dieser Champion mitbringen?

  • Sehr gute Kenntnisse von Video-Plattformen für reichweitenstarke Kampagnen.
  • Tiefes Verständnis von Marketing Automation Plattformen (Hubspot, Active Campaign etc.).
  • Exzellentes Gespür für Themen und Trends bei den eigenen Kunden.
  • Ausgeprägte Neigung, das Optimum für das Unternehmen herauszuholen.
  • Verständnis von Videomarketing als Methode als integriertes nicht isoliertes Tool.

Das muss übrigens nicht ein „altgedienter“ Profi aus der Marketingorganisation sein. Das kann auch die Aufgabe für eine Absolventin sein. Ich habe so eine Persönlichkeit bei einer meiner mündlichen Prüfungen an der Hamburger Hochschule getroffen. 

Ihren Bachelor hatte die junge Dame (23 Jahre) über eine Facebook Kampagne im Pflegebereich geschrieben und war zum Zeitpunkt der Prüfung schon in der Landesgesellschaft in der Schweiz in einem jungen Marketingteam an verantwortlicher Stelle tätig. Gerade der Social Media- und Video-Bereich eignet sich hervorragend als Sprungbrett für weitere Aufgaben. Also: Halten Sie Ausschau nach den Menschen mit Mut für Veränderungen.

Bündeln Sie in dieser Person die Vielfalt der Aufgaben im Videomarketing. Bringen Sie die Aspekte Planung, Umsetzung und Verbesserung in einer Hand zusammen und Sie werden sehen, wie schnell Sie überzeugende Ergebnisse ernten können.

 

MASCHINE: Plattformen für Videomarketing

YouTube ist nicht zwingend die beste Wahl für das Videomarketing. YouTube wurde entwickelt, um Content-Ersteller und Unternehmen zu unterstützen, die ihre Videos monetisieren möchten oder in große markenbildende Werbekampagnen investieren.

Andere Plattformen, wie Wistia, sind dafür konzipiert, die Videos auf Ihrer Website für Marketing, Sales und Support zu verwenden. Was ist mit den Social Media Plattformen, wie Facebook und Instagram? Das sind für mich Wettbewerber zu YouTube, also geeignet, um reichweitenstarke Kampagnen durchzuführen und mit dem richtigen Kniff auf die eigene Website zu lenken.

Wenn Sie den Traffic auf Ihrer Website steigern, die Konversion verbessern oder das Engagement auf den von Ihnen kontrollierten Websites erhöhen möchten, dann brauchen Sie eine Maschine, die genau dabei hilft. Diese Maschinen liefern auch mehr Details, als die auf der YouTube-Plattform angebotenen Daten.

Anstatt gesampelte und unvollständige Daten zu liefern, zeigen Ihnen gute Maschinen detaillierte Analysen, wie Ihr Publikum die Videos konsumiert und mit Ihnen interagiert. Sie können aggregierte Ansichten der Performance eines Videos mit den sogenannten Heatmaps erhalten oder aufschlüsseln, wie einzelne Zuschauer Ihre Videos ansehen.

Maschinen sind immer zweckgebunden

Sie müssen folglich bei der Wahl der „Maschine“ eine Entscheidung treffen: Wollen Sie große Markenkampagnen durchführen, um die Mundpropaganda zu erhöhen? Macht es Ihnen nichts aus, die Kontrolle darüber aus der Hand zu geben, wie die Leute Ihr Video ansehen? Dann ist YouTube eine geeignete Option. Hier ein passendes Beispiel eines deutschen Automobilherstellers:

https://www.youtube.com/watch?v=ONv-E0AAnik&feature=youtu.be

Wollen Sie direkt mit Interessenten und Kunden interagieren und verstehen, wie Ihre Kommunikation Wirkung zeigt, dann sollten Sie auf eine andere Plattform setzen. Treffen Sie gerade zum Start Ihrer Videomarketing-Aktivitäten eine Entscheidung für analytisch ausgeprägte Plattformen, damit Sie eine steile Lernkurve über das Interaktionsverhalten Ihrer Zielgruppen gewinnen.  

MUT: Videomarketing braucht Mut

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. Zitat von Demokrit (griechischer Philosoph)

Auf einem Branchentreff traf ich kürzlich einen befreundeten Unternehmer, der sich im Verlauf des Gesprächs über Videomarketing und seinen Nutzen eher abwehrend zeigte. Wir haben bisher nur geringe Zugriffszahlen auf unsere Videos registrieren können, sagte er mit einer abschätzigen Handbewegung.

Es sei der Geschäftsleitung kaum zu vermitteln, hier Marketingbudgets einzusetzen, wo die Resultate so ernüchternd seien. Das höre ich nicht zum ersten Mal und konnte mir eine Spitze kaum verkneifen: „Liegt es vielleicht auch an Ihrem mangelnden Mut, mehr zu wagen, als einfach nur ein paar Event-Videos und Video-Statements zu produzieren?“

Es ist nachvollziehbar, dass ein Marketing-Entscheider erst auf seine eigenen Erfahrungen zurückgreift, wenn es darum geht, etwas Neues zu wagen. Da werden die Ergebnisse des klassischen Content Marketings bemüht. Welche Ergebnisse hatte unsere letzte Facebook-Kampagne? Welche Artikel haben besonders gute Resonanz im Hinblick auf Reichweite und Interaktion erzielt? Und welche Suchbegriffe und Tags haben adäquate Resonanz hervorgerufen?

Das Spektrum der Metrics im Marketing ist vielseitig und greift dennoch nicht zwingend auch im Videomarketing. Ich habe hier gar nicht den Erfolg viraler Videomarketing-Kampagnen vor Augen, sondern die ganz normale Arbeit an Videos, um dem Kunden und Interessenten ein besonderes Informationserlebnis zu bescheren. 

Ein Beispiel für Videomarketing als Methode

Mut hängt mit Entscheidungen unter Ungewissheit zusammen. Ein Beispiel: Sie haben eine neue technologische Softwarelösung für ein spezifisches Kundenproblem – sagen wir in der Marketing-Automatisierung – lanciert. Die Lösung ist eine bemerkenswerte Weiterentwicklung einer bestehenden Software. Aber in diesem Fall geht es um die Einbindung von Elementen der Künstlichen Intelligenz, die auf Basis spezifischer Marktdaten eine genauere Vorhersage von Trends ermöglicht. Wie könnte hier die Formulierung des Videomarketing-Ziels lauten?

Das erste Ziel verlangt sicherlich nicht nach mutigen Entscheidungen, weil es natürlich darum gehen muss, die bestehenden Kunden davon zu überzeugen, auf die neue Lösung umzuschwenken. Aber Mut könnten Sie hier dennoch beweisen, in dem Sie sich für eine individuelle Videomarketing-Taktik entscheiden.

Eingebettet in ein Konzept individueller Landingpages, angereichert mit dynamischem Video-Content. Ich habe vor kurzem folgende Case Study für diesen Fall gesehen und die Ergebnisse sind außergewöhnlich überzeugend. Jennifer Pepper von Unbounce erzählt, wie es gelungen ist, einen zusätzlichen Ertrag von 660.000 Dollar einzuspielen. Sie erzählt von den wichtigsten Erfolgskriterien und startet mit „Kommuniziere mit einem Charakter!“

Ich halte das deswegen für so wichtig, weil viele Unternehmen ihre Video-Kommunikation eher im Unpersönlichen lassen. „Personality sells better“, sagen nicht umsonst auch die Vertriebsexperten in unserem Business. Haben Sie also den Mut, einen Charakter zu entwickeln und einzusetzen, der Ihre neue Lösung mit Persönlichkeit, Commitment und augenzwinkernd in Szene setzt. Denn wir alle wissen: Nicht allein die Fakten zählen, sondern auch die Verpackung. Also: Wenn Sie Videomarketing als eine Methode verstehen wollen, dann zeigen Sie als letztes: Mut.