Smartphone User nutzen YouTube häufig unterwegs. Dabei suchen sie schon lange nicht mehr nur inhaltslose Stimmungsbooster. Einige Unternehmen reagieren mit Long Form Videos, um eine stärkere Bindung zum Zuschauer zu erreichen. Das Interesse an einem 10-minütigen Video muss dafür aber so groß sein, dass es mit anderen Unterhaltungs- und Wissensangeboten erfolgreich konkurriert. Und die leicht messbare Reichweite ist dann auch nicht mehr KPI Nummer 1.

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Grundlegende Analyse-Kriterien

In meinem Artikel „Was ist Long Form Content“ findet ihr zum Nachlesen eine Abgrenzung von Short Form und Long Form Content sowie drei Beispiele für seriellen Long Form Video-Content. Aber lange Videos selbst sind noch mal einen tieferen Einblick wert. Wenn ihr die Analyse- und Qualitätskriterien für euer Vorhaben als aussagekräftig bewertet, dann findet ihr in diesem Artikel hoffentlich eine Portion Inspiration.

Kriterien für die Auswahl der Videos waren:

  • Länge: >3 Minuten, damit es als Long Form Video gilt.
  • Aktualität <3 Jahre, weil Video vor allem in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen hat.
  • Aufrufe: Gesehen im Kontext aller auf dem Kanal befindlichen Videos des Unternehmens, weil das von Interesse an einem speziellen Content der Marke und weniger an der Marke selbst zeugen mag.
  • das Verhältnis von Likes und Dislikes. Wenn die Zahlen sich fast annähern, wie bei mehreren Videos der „In the wild“-Reihe von General Electric, dann zeugt das von einer großen negativen Interaktion der Zuschauer – das versuchen sie zu vermeiden.
  • Aussagekraft der Kommentare. Aussagekraft meint ein Mindestmaß an Inhaltsdichte, die nahe legt, dass das Video die Zuschauer themenbezogen in einer Weise bewegt hat. An dieser Stelle möchte ich dann doch nochmal auf die „In the wild“-Reihe von GE eingehen, da trotz Dislikes auch nennenswerte positive Interaktionsmomente lesbar sind. Mit Zügen und MRT-Geräten haben sie trotz aller Dislikes einen Nerv im Publikum getroffen, wie Kommentare und Aufrufe zeigen.

Meine persönlichen Qualitätskriterien

Zusätzlich habe ich natürlich meine eigene Brille auf. Und die stellt folgende Qualitätskriterien scharf:

  1. Bleibt die Marke im Hintergrund? 
  2. Wenn der Inhalt den Zuschauer überzeugt, dann findet er schon alleine zur Marke. Und das, ohne das Gefühl, geblendet oder gelockt zu werden!
  3. Profitiert der Inhalt von der Videolänge? 
    Die Wahl auf ein Long Form Format darf nicht dazu führen, dass Inhalte aufgeblasen oder inhaltsleer wirken. Denn das geht alles von wertvoller Zeit ab.
  4. Werden Klischees sinnvoll eingesetzt? 
    Klischees sind dann sinnvolle Erzähl-Elemente, wenn sie helfen, schneller zum Punkt zu kommen. Sobald ein Klischee allerdings Gegenstand der Kernbotschaft ist, ist Glaubwürdigkeit, Einzigartigkeit und der Mehrwert einer Erzählung dahin.
  5. Befriedigt das Video ein spezielles Bedürfnis? 
    Ich schließe Videos von der Analyse aus, wenn sie hauptsächlich eine Emotionalisierung der Marke bezwecken (wie z.B. dieses sehenswerte Video von Philips „The longest Night.“). Meine Begründung dafür lautet: Wenn ihr an einer Videomarketing Strategie für euer Unternehmen arbeitet, werdet ihr keine Inspiration für ein Stand Alone Image-Video brauchen. Sondern dafür, wie ihr ressourcensparend eure komplizierten Inhalte erinnerungswürdig aufarbeitet.

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Auswahlkriterien

  • 08.09.2016
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